einfach
schauen

und wahr-nehmen

alle wirklichkeit ist
gegenwart
gottes

 

der klang der glocke
ordnet die zeit

dass sie sich treffen lasse
vom göttlichen licht

jetzt

 

geht ihr mal
beten und arbeiten

ich übernehme
die pausen

 

kostbar

illuminieren wir
die heilige schrift

und sie uns

 

jenseitiges
licht
bricht durch
harte wirklichkeit


und wirft sich
weich
wie eine vision
ins diesseits

 

in dunkler nacht
legt gott als neuen stein
ins mosaik der schöpfung
sich selbst hinein

jetzt leuchtet in allem
sein licht

der schöpfer der welt
wechselt vom außen
ins innen

tief unten
im grund
scheint ein gesicht auf

menschlich
spricht er uns an

der ICH BIN DA
sagt
hier bin ich

in der nacht
der geburt des schöpfers im fleisch
fügen sich die farben seiner schöpfung
zum bogen des bundes


und golden wird der grund
aller wirklichkeit

 

sommerabends
im kreuzgarten

spiegelt sich der himmel
in der großen stille

 

an den taghellen
mittsommerabenden
betet die sonne mit uns
noch die vigil, das nachtgebet


heimlich und leise
spielt sie dazu
auf der orgel

zwischen nacht und tag

künder des lichts
im schon und noch nicht
zieht er die sonne nach sich
ganz sicher

sternstunde derer
die hoffen
auf gott

ich bin der morgenstern
sagt christus

 

die ordnung der natur
langweilt sich nie


das liegt im wesen
ihres schöpfers

 

heute schmückt sich die kirche
wie eine braut
und singt ihr geheimnis
die hochzeit von himmel und erde

die sonne tanzt dazu
auf der klostertreppe
im haus aus lebendigen steinen

in wunderbares licht
sind wir gerufen

 

spätsommersonnen wachsen
im klostergarten

unter dem kreuz erblühen
verwegene schönheiten

 

meine seele soll jubeln
über meinen GOTT
denn er kleidet mich
in gewänder des heils
singt der prophet jesaja


jeden tag über
warten die kukullen im schrank
bereit
für gesang und feier
des hochzeitlichen heils


(zu Jes 61,10)