Neues aus der Abtei

Pilgertage – Teil 2

Im zweiten Teil unserer „Pilgertage“ (siehe den vorausgehenden Beitrag vom 27. Februar) brachen wir an einem Nachmittag zu einer kleinen Wallfahrt auf: Wir besuchten alle zusammen die benachbarten Kirchen in Neuenkirchen und Westerwiehe, die zwar ganz in der Nähe liegen, aber doch von den meisten von uns noch nie selbst besucht worden waren.

In Neuenkirchen begrüßte uns Herr Lorenz Lütkemeier zu einer Kirchenführung in St. Margareta, zu deren Pfarrgebiet auch Varensell einst und jetzt wieder gehört(e).

Ankunft in Westerwiehe
Ankunft an St. Laurentius in Westerwiehe

Nach kurzer Rast im Pfarrheim fuhren wir weiter nach Westerwiehe, wo uns die Gemeindereferentin Frau Franziska Frenz an der St. Laurentius-Kirche in Empfang nahm.

Die Kirche in Westerwiehe wurde 2023 renoviert und als Lichterkirche ausgestaltet. Vielfältige Licht-Stimmungen, mit oder ohne Audio-Andacht, sind von den Besuchern selbst wählbar, um im Raum der Kirche zur Ruhe und ins Gebet zu kommen. Diese Möglichkeit lockt nicht wenige Menschen tagsüber in die Kirche und findet bei Jung und Alt ein überaus gutes Echo.

Auch wir erkundeten am Steuer-Panel die verschiedenen Möglichkeiten und ließen uns mitnehmen von den unterschiedlichen Licht-Eindrücken. Zum Abschluss sangen wir in diesem stimmungsvollen Ambiente die Vesper im Gedenken an das Heilige Land und Jerusalem, die Stadt des von Gott verheißenen Friedens.

Diese Pilgertage waren eine gute neue Erfahrung für unsere ganze Gemeinschaft und ein gemeinsamer Schritt auf unserem Weg, Ostern entgegen!

Pilgertage – Teil 1

Die Woche vom 24. Februar bis zum 3. März 2024 haben wir uns freigehalten für eine Pilgerreise der besonderen Art: Wir folgten den Spuren Jesu auf seinen Wegen im „Heiligen Land“.

Dabei begleitete uns in der ersten vier Tagen Herr Prof. Egbert Ballhorn und führte uns durch eine Folge von Texten durch das Markusevangelium, dessen Reichtum und Tiefe wir in gemeinsamer „Lectio Divina“ erschlossen.

Nachmittags betrachteten wir mit diesem kundigen „Reiseführer“ das sogenannte „Heilige Land“ in zahlreichen Dias und lebendigen Erinnerungen und Anmerkungen zur Entwicklung und Situation.


Wir suchen: Unterstützung unserer Hauswirtschaft

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Konventsexerzitien: „Sich fragen lassen ...“

Äbtissin und Abt
Äbtissin Angela und Abt Johannes

Vom 7. bis zum 13. Januar 2024 hielten wir unsere diesjährigen Konventsexerzitien: eine Zeit der Stille und des Gebets für die ganze Gemeinschaft, um gemeinsam innezuhalten und das geistliche Leben zu vertiefen

Begleitet wurden wir von Abt Johannes Eckert OSB aus der Abtei St. Bonifaz in München und Kloster Andechs. Er stellte uns „Fragen aus dem Johannes-Evangelium“ und erschloss die Texte in seinen dichten Betrachtungen neu für das eigene Leben und den Weg der klösterlichen Gemeinschaft. Aus diesen Anregungen konnten wir – und werden wir weiterhin – für unsere Gottsuche viel Ermutigung und Stärkung erfahren. 

Diese Tage wurden besonders geprägt vom unerwarteten Heimgang unserer Schwester Credula. Da auch sie gerade aus dem Johannesevangelium geistlich gelebt hat, gewannen die Texte und Impulse nochmals eine eigenen Tiefe. 

Wir danken Abt Johannes für seine sensible und aufmerksame Begleitung gerade in dieser Zeit!


Heimgang unserer Schwester Credula Deumlich OSB

Portrait Sr. Credula Deumlich OSB
Sr. Credula Deumlich OSB

Am Nachmittag des 10. Januar 2024 verstarb – für uns alle überraschend schnell – unsere Schwester Credula Deumlich OSB. Noch vor wenigen Wochen hatte sie voller Freude ihr 60-jähriges Professjubiläum gefeiert und dabei das Bildwort von Christus als Weinstock, das sie ein Leben lang intensiv begleitet hat, als Fest-Evangelium gewählt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Bleibt in meiner Liebe ...“ (Joh 15) – Nun ist ihr Bleiben in Christus zur Reife gekommen und trägt als österliche Frucht das Leben in Fülle.

Schwester Credula wurde 1943 in Glatz in Schlesien geboren und erlebte zusammen mit mehreren Geschwistern das Geschehen des Krieges; nach der Vertreibung fand die Familie eine neue Heimat in Altenbeken bei Paderborn. Nach dem Besuch der Volksschule und der Handelsschule schloss sie 1961 eine Ausbildung als Kanzleigehilfin ab. Die Sehnsucht nach einem intensiveren geistlichen Leben führte sie im Jahr darauf zum Eintritt in die Abtei Varensell.  

Schon kurz nach ihrer Einkleidung wurde ihr die Arbeit in der Klosterverwaltung übertragen, und in dieser Aufgabe diente Schwester Credula unserer Gemeinschaft fast sechzig Jahre hindurch, seit über fünfzig Jahren bis zu ihrem Tod als verantwortliche Cellerarin, die sich mit hoher Kompetenz und unermüdlichem Einsatz um sämtliche wirtschaftliche Belange der Abtei kümmerte. Ihre reiche Erfahrung kam auch den Klöstern der Beuroner Benediktinerkongregation zugute, deren Wirtschaftrat sie etliche Jahre angehörte. Alle, mit denen sie geschäftlich zu tun hatte, schätzten ihre Verlässlichkeit und persönliche Zugewandtheit.

Für das Amt der Cellerarin soll gemäß der Benediktusregel eine Schwester ausgewählt werden, die „weise ist, reifen Charakters und nüchtern.“ Nicht zuletzt ihrer „Sorge für alles“ ist zu verdanken, wenn „im Hause Gottes niemand verwirrt und traurig“ ist (vgl. Benediktusregel Kap. 31: Über den Cellerar des Klosters). Schwester Credula besaß eine gute Menschenkenntnis. Sie wusste weitsichtig zu planen, klug zu sparen – und großzügig zu gönnen. Den Anliegen und Wünschen ihrer Mitschwestern begegnete sie freundlich und hilfsbereit, mit offenem Ohr und, wenn möglich, mit offener Hand. Wir verlieren mit ihr eine Säule unserer Gemeinschaft.

Christus-IkoneIn den Wochen ihrer akuten Erkrankung begleitete Schwester Credula eine Christus-Ikone von Bruder Ansgar aus Nütschau, die den Auferstandenen einladend und zugewandt im Kommen sieht. Möge sich ihre Hoffnung und ihr tiefes Vertrauen in der Begegnung mit Christus nun erfüllen. 

Am Montag, dem 15. Januar 2024, um 14:30 Uhr haben wir für unsere Schwester Credula die Eucharistie gefeiert und sie anschließend auf unserem Klosterfriedhof beigesetzt.